Nordküste, hier bin ich!

6. – 9. August 2022
Mit meinem großen Backpack auf dem Rücken und meinem kleineren Rucksack vor meinen Bauch gepackt, machte ich mich mal wieder auf den Weg zum Bus. Busfahren ist hier das günstigste Mittel um von A nach B zu gelangen. Und da ich ja sehr auf meine Finanzen achte, fahre ich gerne für drei Dollar einmal über die Insel hoch an die Nordküste. Vor allem, weil der Bus direkt vor meiner neuen Unterkunft, dem Backpacker’s Hostel, halten wird. Praktischer geht’s ja gar nicht!

Busfahrt an die Nordküste

Zweieinhalb Stunden Busfahrt lagen vor mir. Aber nicht durch das Landesinnere, sondern direkt an der Ostküste entlang. Ein Träumchen, denn nachdem der Bus aus der Stadt rausfuhr, saß ich schon mit großen Augen am Fenster.
Weg von den ganzen Hochhäusern, sah ich endlich die unfassbar majestätisch wirkenden Berge von Hawaii. Sie sind überzogen mit unfassbar viel Grün und wirken einfach nur imposant. Als ich meine Augen mal für ein paar Sekunden von dieser gigantischen Landschaft lösen konnte, drehte ich mich zur anderen Seite und konnte das Meer beobachten, wie es in unterschiedlichen Blautönen schimmerte. Wie verrückt. Während all die Einheimischen im Bus einfach nur gerade aus oder in ihr Handy starrten, konnte ich nicht anders, als meinen Blick immer von der einen und dann wieder zur anderen Seite wandern zu lassen. Es war einfach viel zu schön!
Falls du den Disneyfilm „Vaiana“ geschaut haben solltest: hier sieht es wirklich genauso aus! Schau dir den Film unbedingt an, falls du das noch nicht gemacht hast. Das ist eine absolute Filmempfehlung!

Backpackers Hostel

Am Hostel angekommen, konnte ich mein Glück kaum fassen. Zwischen Strand und Hostel befindet sich nur eine Straße, das heißt, ich durfte also jetzt jeden Tag aufwachen und brauchte keine zwei Minuten, um ins Meer zu hüpfen!
Das Backpacker’s Hostel besteht aus kleinen Bungalows, die niedlich aneinander gereiht sind. Jeder Bungalow verfügt sogar über eine eigene Küche und ein eigenes Badezimmer. Von der kleinen Terrasse meines Bungalows kann ich sogar ein bisschen das Meer sehen.
Wenn man auf das Gelände läuft, wirkt es wie ein kleines Dorf. Palmen entlang des Weges oder auch Papaya- und Avocadobäume stehen hier und tragen ihre Früchte. Vielleicht haben sie es auch deshalb „Plantation Village“ genannt. Es ist eine Oase der Ruhe und das komplette Kontrastprogramm zur überlaufenen und lauten Großstadt Honolulu.

neue bekanntschaften

Als ich meinen Bungalow betrat, lernte ich sofort drei amerikanische Mädels kennen, die mich einluden, mit ihnen den Tag am nahegelegenen Strand zu verbringen. Diese Einladung nahm ich dankend an, schlüpfte sofort in meinen Bikini und ab ging es zur Waimea Bay. Nach fünf Minuten Fußweg waren wir schon angekommen. Ich erblickte einen langen und breiten Sandstrand, einengroßen Fels, der ins Wasser ragte und hellblaues klares Wasser.
Ich bin im Paradies gelandet, dachte ich mir & suchte gemeinsam mit den Mädels ein gemütliches Plätzchen.
Die nächsten Stunden verbrachten wir mit sonnen, Bücher lesen & schwimmen.
Wegen des Wochenendes, war der Strand überfüllt mit Einheimischen. Aber das tat meinem Gefühl von Zufriedenheit keinen Abbruch.
Bekannt ist die Bucht vor allem dafür, dass man von dem großen Fels, der ins Wasser ragt, ins Meer springen kann. Zwei der Mädels waren so mutig und trauten sich, neben den ganzen Männern, aus sieben Meter Höhe ins Wasser zu springen. Mir war das Ganze noch nicht ganz so geheuer, deshalb stand ich unten, beobachtete die Meute und filmte das Spektakel. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nicht gedacht, dass mich ein paar Tage später doch noch der Mut packt…

sonnenuntergang waimea bay

Wir schauten uns noch gemeinsam den Sonnenuntergang an und wer mich kennt weiß, dass ich das einfach über alles liebe. Es hat sowas Beruhigendes, der Sonne dabei zuzuschauen, wie sie am Horizont untergeht. Es ist zwar wie ein Abschied, aber keiner, der mich traurig stimmt. Eher ein Abschied für den ich dankbar bin, denn ich durfte wieder einen wunderschönen Tag auf diesem Planeten erleben und jetzt wird die Sonne jemand Anderem ihr Licht schenken. Ist das nicht ein schöner Gedanke?

Crouching Lion hike

Am nächsten Morgen stand meine erste Wanderung, der >> Crouching Lion Hike<< bevor und ich freute mich wie Bolle.
Mit meinen neuen Wanderschuhen an den Füßen machte ich mich, mit Marie aus Norwegen und Moa aus Australien, auf den Weg – natürlich mit dem Bus – zu unserem Startpunkt. Nach gut einer Stunde Busfahrt stiegen wir aus und liefen ein Stück die Straße zurück, denn der Wanderweg lag etwas abseits. Er war allerdings gut zu erkennen, denn zwei Schilder am Eingang des Weges machten uns darauf aufmerksam, dass wir hier eigentlich nicht lang laufen sollten.
Schon zuvor haben wir gelesen, dass der Weg eigentlich geschlossen ist, aber anscheinend ist es hier üblich, auch illegale Wanderwege zu gehen.
Entschuldigung, Mama und Papa! Aber >>no risk, no fun<<.

Der Weg führte mitten durch den Wald und es ging nach ein paar Metern schon gleich steil bergauf. Ich war so froh, dass ich meine Wanderschuhe anhatte, denn an einigen Stellen war es doch etwas rutschig. Es machte sehr viel Spaß, durch das Dickicht zu laufen, an manchen Stellen etwas zu klettern und über die vielen großen Wurzeln zu steigen, die aus dem Bogen ragen. Den Wanderweg konnte man genau erkennen und wir waren nicht die Einzigen. Es kamen uns auch ein paar Wanderer entgegen. Der Trail konnte also gar nicht so gefährlich sein.

die erste aussicht

Nachdem wir circa 20 Minuten den Weg nach oben gewandert sind, kamen wir auch schon zu unserem ersten Aussichtspunkt. Was soll ich sagen? Es war einfach nur malerisch!
Zum ersten Mal sah ich O’ahu von oben, zumindest einen Teil der Insel.
Ich hatte den schönsten Blick auf die Kahana Bay zur einen Seite & das idyllische Städtchen Kaaawaa zur anderen Seite. Ich konnte mich an diesem Blick einfach nicht satt sehen. Das leuchtende Grün der Berge in Kombination mit dem leuchtenden Blau des Meeres, war wunderschön, einfach traumhaft.
Marie und Moa standen neben mir und es dauerte eine Weile, bis wir wieder anfingen zu reden, denn wir alle genossen den Moment & die Aussicht so sehr, dass wir erst einmal schwiegen und jeder für sich den Moment festhielt.

„Können wir mal kurz auf Pause drücken & den Moment gerade festhalten, denn genau dieses Gefühl mag ich für immer in meiner Erinnerung behalten“

alisia.daniello

Wir wanderten noch zu einem anderen Aussichtspunkt – der Ausblick natürlich genauso atemberaubend.
Da es so langsam richtig heiß wurde und sich auch der Inhalt unserer Wasserflaschen dem Ende zuneigte, beschlossen wir, den Heimweg anzutreten.
Meine erste Wanderung in Hawaii & ich wurde gleich so geflasht. Einen besseren Start hätte ich mir nicht vorstellen können. Jetzt bin ich sehr gespannt auf all die anderen Wanderwege, die noch auf mich warten.

stadtbummel durch Haleiwa

Zurück im Hostel verabredete ich mich noch mit Marie für einen kleinen Ausflug in die nahegelegene Stadt Haleiwa.

Mit circa 4000 Einwohnern ist sie die größte Stadt hier oben an der Nordküste & gilt auch als historische Surfstadt. Die Stadt erscheint in einem charmanten ländlichen Ambiente.
Hier gibt es viele lokale Stände, Surfshops, kleine Boutiquen und Kunstgalerien.
Also genau das Richtige für zwei Mädels, die gerne mal ein bisschen bummeln wollen.

Wir schlenderten ganz gemütlich von einem zum anderen Shop und ließen uns einfach treiben. Ich fand eine kleine Kunstgalerie, in der ich mich etwas länger aufhielt, da ich die Bilder der Künstlerin so schön und authentisch fand. Konnte mich sofort damit identifizieren und sie irgendwann mal an meiner Wand hängen sehen…

shave ice

Irgendwann grummelten dann unsere Mägen und wir entschieden uns für eine kleine Pause inklusive Abkühlung. Was nämlich auf keinen Fall bei einem Besuch in dieser süßen kleinen Stadt fehlen darf, ist ein hawaiianisches Shave Ice. Es ist ein Dessert, welches aussieht wie eine Schneekugel. Es wird durch das Rasieren eines Eisblocks und Aromatisieren mit Sirup und anderen süßen Zutaten hergestellt. Das bekannteste Shave Ice gibt es bei >>Matsumoto Shave Ice<< aber als wir gesehen haben, dass wir uns in eine endlos lange Schlange hätten einreihen müssen, beschlossen wir, einen nicht so bekannten Shave Ice Laden aufzusuchen. So unterschiedlich kann das ja nicht schmecken, oder?
Ich entschied mich für ein kleines Shave Ice mit Erdbeer-, Mango- und Zitronensirup. Was soll ich sagen? Genau so süß, wie es aussieht, schmeckt es auch. Ich liebe zwar süß, aber das toppt wirklich alles. Trotzdem war es eine leckere Erfrischung an diesem heißen Tag, aber ich entscheide mich nächstes Mal dann doch lieber für eine Smoothiebowl.
Für mich ging damit ein ereignisreicher, wundervoller Tag an der Nordküste zu Ende & ich freute mich auf jeden weiteren…

blogmentoring klappe die zweite

…am nächsten Morgen stand mein letzter Call mit Anna und Anne von @perspektivan an. Ich freute mich total wieder mit den Zweien zu telefonieren & die letzten Vorbereitungen zu treffen, bevor mein Blog endlich online gehen konnte. Es macht einfach so unglaublich viel Spaß mit den Mädels zusammenzuarbeiten, denn ich kann einfach ich selbst sein. Sie sind so geduldig und gehen auf all meine Fragen ein, teilen ihr Wissen mit mir und motivieren mich, einfach loszustarten, auch wenn es am Anfang vielleicht unperfekt sein wird.
Ich bin den Beiden sehr dankbar und freue mich jetzt schon sehr darauf, sie endlich mal persönlich kennenzulernen!
Schau auf alle Fälle mal auf dem Blog der beiden vorbei – es lohnt sich!

schildkröten in sicht

Ich hatte eine kleine Gruppe Mädels getroffen, mit denen ich mich am nächsten Tag (9.August) zum Schnorcheln verabredet hatte. Wir fuhren gemeinsam zum Laniakea Beach, denn hier hätten wir große Chancen Schildkröten zu sehen. Kaum am Strand angekommen, konnte ich meinen Augen nicht trauen: drei große Schildkröten lagen ganz ruhig am Strand und sonnten sich. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ein paar Tränchen in den Augen hatte. So oft habe ich mir vorgestellt, wie es wäre, endlich mal eine Schildkröte in der freien Natur zu sehen und plötzlich liegt sie keine drei Meter von mir entfernt.
Ein absolutes Highlight an diesem Tag!
Im Wasser haben wir dann leider keine mehr gesehen und damit muss mein absoluter Traum, mit einer Schildkröte im Meer zu schwimmen, einfach noch ein bisschen warten. Irgendwann wurde es so heiß, dass wir beschlossen, lieber zurückzufahren, um nochmal an den Strand nahe des Hostels zu gehen.

raus aus der komfortzone

Und kannst du dir denken, was jetzt kommt?
Ganz genau, mich hat plötzlich der Mut gepackt und ich bin gemeinsam mit Marie von diesem hohen Felsen gesprungen. Ich kleiner Angsthase bin aus sieben Meter Höhe aus meiner Komfortzone gehüpft. Aber sowas von. Und es hat sich so verdammt gut angefühlt. Ich liebe dieses Gefühl!!!

Was für aufregende und wundervolle erste Tage ich hier an der Nordküste erleben durfte. Ich merkte sofort, dass dieser Ort noch einiges für mich bereithält, also verlängerte ich meinen Aufenthalt hier.
Auf die nächsten Abenteuer an diesem schönen Fleckchen Erde würde ich sagen…

Gedanken der letzten Zeit:

Durch die Arbeit an meinem Blog, gemeinsam mit den Mädels von @perspektivan, ist mir bewusst geworden, welche alten Glaubenssätze ich immer noch in mir trage.
Denn als unser Mentoring vorbei war & ich somit wieder auf mich alleine gestellt war, flossen bei mir erstmal die Tränen.
Sätze, wie: „Ich schaff‘ das nicht alleine“, „Wie soll ich das nur hinbekommen?“ oder „Mein Schreiben reicht nicht aus“ schlichen sich mal wieder in meine Gedanken.
Wie gemein diese negativen Glaubenssätze doch sein können…

Dabei wusste ich ganz genau, dass die Mädels nicht einfach weg sind, sondern ich mich trotzdem bei Fragen immer mit ihnen in Verbindung setzen kann. Und außerdem liebe ich das Schreiben von ganzem Herzen, was sollte also schief gehen oder nicht gut genug sein?
Nachdem ich dann eine wundervolle Sprachnachricht von Anna erhalten habe, die mir Mut gemacht hat, den Blog, auch wenn ich mich vielleicht noch nicht bereit fühle, weil mein Perfektionismus mir im Weg steht, zu veröffentlichen, hab ich es getan. Ja genau, worauf warten?
Ich mag mich nicht von diesen blöden Glaubenssätzen davon abhalten lassen, das zu tun, was ich liebe und was mir Spaß macht. Ich weiß, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es will und Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten habe.
Das ist es, woran ich mir jetzt wieder vorgenommen habe, zu glauben.
Tschüss negative Glaubenssätze, es ist Zeit zu gehen, denn ich bin voller Mut & Vertrauen!

Backpackers Hostel
hier gibt es die besten Smoothiebowls
Acai Bowl
Sonnenuntergang Waimea Bay
der Beginn des >> Crouching Lion Trails <<
der Ausblick
geschafft!!
diese Berge, dieses Grün…
happy girls (Moa, Alisia, Marie)
Haleiwa Stadt
Ohana heißt Familie
Shave Ice
alohavibes
art
Laniakea Beach
Schildkrötenliebe
ist sie nicht wunderschön?

6 Kommentare zu „Nordküste, hier bin ich!“

  1. Liebe Alisia,
    durch Deine wunderbaren Schilderungen über Deine Eindrücke und tollen Erlebnisse ertappe ich mich, wie ich in die hawaianische Welt mit abtauche.
    Tolle Strände, Eure Wanderung mit den traumhaften Ausblicken und immer wieder Kontakt mit der Tierwelt 🥰
    Habe noch ganz viele wunderschöne Erlebnisse und Danke fürs Mitnehmen 😘
    Gute Besserung, hoffe es ist für das Schreiben nicht hinderlich! Ganz liebe Grüße und herzliche Umarmung ❣️
    Bettina

    1. Meine liebe Bettina,
      ich freue mich so sehr, dass du fleißig meine Zeilen hier liest und sie dich abtauchen lassen. Genau so soll das sein 🙂
      Danke dir! :*

      Ich drück dich ganz doll, auch mit gebrochenem Finger kann ich ganz gut schreiben wuhu!!

  2. Liebe Alisia, dass erste was ich gedacht habe, als ich dein Mail gelesen haben war: Wow, was für eine tolle Frau. So nahe bei sich und dem ganz eigenen Lebensglück. Als ich den Blog hier gelesen haben war mein erster Gedanke: Jeden Tag raus aus der eigenen Komfortzone…genau das ist der Weg zu Glücklichen und bleiben. Und für die Zukunft möchte ich Dir mitgeben: „Glück ist einen Entscheidung, die ich jeden Tag von neuen Treffen kann.“ Und Du triffst diese Entscheidung jeden Tag. Mehr im Mail :)))))
    Alles Liebe Silvia

    1. Liebe Frau Duske,
      ich bin gerade so dankbar, dass sie meine Mail bekommen haben und schon hier auf meinem Blog gestoßen sind. Da kommen ein paar Freudentränchen hoch! Danke für diese warmen Worte, ich habe sie mal wieder gebraucht & natürlich ihren Ratschlag! 🙂
      Ich hoffe ihre Mail erreicht mich noch, bis jetzt ist noch keine angekommen!
      Alles Liebe zurück, Alisia

  3. Wie interessant, am frühen Abend hatte ich geschaut ob es etwas neues von Deiner Reise gibt und dann schaue ich noch kurz in den Status und dann musste ich statt schlafen zu gehen, erst noch lesen. 😇🤩 Schön, dass man Dich hier ein Stück begleiten darf!!
    Ich freue mich auf weitere Neuigkeiten von Deinem mutigen Abenteuer. Liebe Grüße und weiterhin viel Freude und gutes Gelingen? 🤗

    1. Ach, das ist ja schön! 😍
      Freue mich immer sehr über deine Kommentare! Versuche resltiv regelmäßig, was hochzustellen, aber es nimmt dann doch sehr viel Zeit in Anspruch, deshalb dauert es manchmal bis ein neuer Beitrag online kommt 😊
      Liebe Grüße zurück & ein großes Dankeschön 🥰

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