hawaii, das paradies auf Erden?

Freunde der Sonne und des Universums, heute folgt mal ein etwas anderer Blogbeitrag.
Es sind Gedanken, die mich schon sehr lange beschäftigen. Eigentlich seit ich hier angekommen bin und ich möchte sie nun gerne mit euch teilen.

meine vorstellung von Hawaii

In meinem Kopf hab‘ ich mir Hawaii als das Paradies auf Erden vorgestellt. Hier scheint immer die Sonne, die Natur strahlt mich mit all ihren Farben an, die Menschen sind herzlich und hier gibt es nichts, um was man sich Sorgen machen muss.
Vielleicht, um es besser zu beschreiben, habe ich mir Hawaii wie in einer Blase vorgestellt. Hier gibt es nur das Schöne und alles andere existiert einfach nicht in dieser Blase. Weißt du, was ich meine?
Und zu einem gewissen Grad stimmt das natürlich auch, aber es gibt eben auch eine Seite, die Hawaii eben nicht zum Paradies auf Erden macht. Zumindest nicht für Jedermann*frau.
Ich weiß nicht, ob Touristen diese Seite unter den Teppich kehren oder nicht sehen wollen, aber sie ist nicht zu übersehen. Sie ist präsent, egal wo man sich auf Hawaii befindet.

Es ist ja nicht so als wäre ich das erste Mal in den Vereinigten Staaten, aber wahrscheinlich war ich bei Hawaii etwas naiv, aber gut.

die wirklichkeit

Als ich direkt nach meinem Ankommen durch Waikiki geschlendert bin, sah ich nicht nur die vielen Touristen, die mit ihren Shoppingtaschen durch die Gegend liefen und ihren Urlaub in vollen Zügen genossen, sondern eben auch die Kehrseite.
Eine Menge Obdachlose, die am Straßenrand sitzen oder sich mit den wenigen Habseligkeiten, die sie besitzen, an den Strand legen. Es ist ein absolut absurdes und erschreckendes, ja trauriges Bild, diese Menschen, die nichts besitzen, die so gut wie keine Perspektive haben, zu sehen, während um sie herum das blühende Leben stattfindet. Mit Menschen, die sich keinerlei Sorgen machen müssen, die ein Dach über ihrem Kopf haben, denen es gut geht. Es ist, als würden die Obdachlosen nicht existieren, als würde man über sie hinwegschauen.

Zudem werden sie meist schon in den Abendstunden durch die Polizei von den touristischen Plätzen, gerade in Waikiki selbst, vertrieben, damit das Bild des Paradieses auf Erden natürlich bestehen bleibt.
Nicht nur für die Fotos für das Familienalbum, auch für das Gefühl.

Obdachlosigkeit auf Hawaii

Auf Hawaii gibt es, gemessen an der Einwohnerzahl, mehr Obdachlose als in jedem anderen Bundesstaat in den USA. Schätzungen zufolge, leben auf den hawaiianischen Inseln 8.000 Menschen ohne Dach über den Kopf. Als ich diese Zahl gelesen habe, musste ich erstmal schlucken. Viele der Obdachlosen haben nicht nur kein zu Hause, sondern auch ein massives Drogenproblem. Aber das ist nur eines der Probleme, weshalb Menschen in den Vereinigten Staaten auf der Straße leben müssen. Viel zu überteuerte Mieten, ein schlechtes Versorgungssystem der Kranken, kaum sozialer Zusammenhalt und vieles mehr macht diesen negativen Zustand „perfekt“.

Institute for Human services

Hilfe bekommen sie kaum. Manche wollen sie auch nicht. Das „Institute for Human Services“ ist eine der wenigen und größten Organisationen auf Hawaii, die den Menschen Hilfe anbietet. Es ist eine Art Notunterkunft in Downtown Honolulu. Sie möchten den Obdachlosen helfen wieder einen Schritt in Richtung Leben zu gehen und ihnen eine Wohnung ermöglichen.
Wer mehr über diese Organisation erfahren möchte, kann gerne auf diesen Link klicken: https://ihshawaii.org/ und sich informieren.

Die Menschen, die diese Hilfe nicht annehmen wollen, schlafen oft in alten Zelten am Strand. Teilweise gibt es hier ganze Zeltlager von Obdachlosen. Dazwischen jede Menge Müll und Schrottteile. Ein Bild, das sich in meinen Kopf eingebrannt hat.

nicht alles gold, was glänzt

Ich möchte damit sagen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Und auch wenn es hier nach Paradies ausschaut und es sich sehr oft danach anfühlt, für mich als privilegierte Person, gibt es auch eine andere Seite auf der Insel, die mich daran erinnert, wie gut es uns in Deutschland geht.
Eine Seite, der viel mehr Beachtung geschenkt werden sollte, eine Seite, die ich hier auf meinem Blog auch gerne beleuchten wollte. Natürlich ohne Bilder.

Gedanken der letzten Zeit:

Nach meinem heutigen Blogbeitrag fühle ich nur eins: unendliche Dankbarkeit!

Dankbarkeit dafür, dass ich ein Dach über dem Kopf habe und zwar jeden Tag.

Dankbarkeit, dass ich genug Geld habe, um mich gesund und ausgewogen ernähren zu können.

Dankbarkeit dafür, dass ich, ohne Geld zu verdienen, es mir leisten kann, gerade durch die Welt zu reisen.

Dankbarkeit dafür, dass ich ein Leben führen darf, von dem viele Menschen nur träumen können.

Dankbarkeit dafür, dass ich eine wundervolle Familie und zauberhafte Freunde habe, die mich lieben, die mir helfen, die für mich da sind und mein Leben bereichern.

Dankbarkeit dafür, dass ich so viele Möglichkeiten habe, mein Leben immer wieder neu zu gestalten.

Dankbarkeit, dass es Menschen gibt, die sich für die Unsichtbaren einsetzen.

Dankbarkeit, dass das Leben gut zu mir ist.

Und jetzt die Frage an dich: Wofür bist du dankbar?

6 Kommentare zu „hawaii, das paradies auf Erden?“

  1. Diesen Blog-Beitrag finde ich sehr wichtig und richtig von Dir. Wie viele Menschen übersehen dieses Elend und denken nur an sich. Dankbarkeit für das was wir Gutes haben sollte man öfter empfinden.
    Danke Alisia!

  2. Liebe Alisia,
    Du wärest nicht Alisia, wenn Du vor dem Elend der anderen die Augen verschließen würdest.
    Gerade wenn man sich längere Zeit in einem anderen Land aufhält, beginnt man sich auch kritisch mit gesellschaftlichen Themen und Problemen auseinander zu setzen und zu hinterfragen. Richtig, nur selten erwähnen dies Reiseführer.
    Die USA hat da so einige Probleme und der vorherige Präsident hat Sie nicht verringert.
    Aber auch das gehört zum Reisen, Land, Leute und deren Leben kennen zu lernen. Erfahrungen zu sammeln, sich kritisch mit der „heilen Welt „ auseinander zu setzen.
    Ich glaube Du bist angekommen und Du machst es richtig! Dir auch Auszeiten zu gönnen!
    🌺
    Ich bin sehr Dankbar, dass es Dich gibt!
    Dankbar für Deinen Mut!
    Dankbar dafür an Deiner Reise teilhaben zu dürfen!
    Dankbar für Deinen gedanklichen Anstoß, unser privilegiertes Leben nicht als selbstverständlich zu nehmen.
    Dankbar in einem Land zu Leben, in dem man Hilfe bekommt, wenn man sie benötigt und annimmt!
    Dankbar, dass ich meine Gedanken laut aussprechen darf.
    Dankbar dafür, dass ich Reisen darf wenn ich das möchte!
    Dankbar über die wunderbaren Kräfte in uns!

    Ich umarme Dich und denke an Dich 😘 💫
    weiterhin gute Besserung für Deinen Finger!

    1. Liebe Bettina,

      ich danke dir von Herzen für diese wunderschöne und ehrliche Antwort 🙂 Sie berührt mich sehr!

      Es ist einfach so schade, dass oft eben nicht die Realität gezeigt wird und dadurch bei Menschen ein ganz anderes Bild im Kopf entsteht. Deshalb war es mir wichtig auch diese Seite zu zeigen und darauf hinzuweisen!

      Ich bin dankbar, dass es dich gibt!!! <3

      Ich drücke dich ganz dolle!! :*
      Danke, mein Finger braucht noch etwas, aber es wird 🙂

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