22. August 2022
Freunde der Sonne und des Universums, es hört nicht auf mit Blogartikeln über das Roadtrippin‘. Nachdem Marie und ich einen unvergesslichen Tag gemeinsam hatten, wollten wir am nächsten Tag mit Anna (aus Schweden), Megan (aus den USA) und Ria (aus England) auf eine neue Entdeckungstour gehen.
Makapu’u point lighthouse trail
Zuerst stoppten wir am sogenannten Makapu’u Point Lighthouse Trail. Wir wollten nicht nur den Leuchtturm betrachten und die damit verbundene fantastische Aussicht. Nein, wir wollten auch einen nicht ganz so legalen Weg zu den Makapu’u Tide Pools wandern. Aber jetzt erstmal ganz von vorne:
Dieses Mal führte uns der Weg eine zwei Kilometer lange asphaltierte Straße entlang. Kein Bäumchen weit und breit, welches uns Schatten hätte spenden können. Ich hatte das Gefühl, der Asphalt machte die Hitze noch unerträglicher als sie eh schon war. Aber für all das entschädigte die Aussicht am Ende des Trails. Wow, was für ein Ausblick. Das tiefblaue Meer faszinierte mich am meisten. Die Wellen klatschten gegen die Felswände und die wunderbare Sicht, dank des schönen Wetters, offenbarte uns sogar einen Blick auf zwei weitere Inseln Hawaiis: Molokai und Lanai. Und natürlich wurden wir auch mit dem atemberaubenden Bild des Leuchtturms aus dem Jahr 1909 belohnt.
Kleiner Tipp: von hier oben lassen sich in den Wintermonaten (November bis Mai) besonders gut Wale beobachten!
makapu’u tide pools
Wir spazierten einen Teil des Weges zurück, um zu den Makapu’u Tide Pools zu gelangen. Marie und Ria waren schon unten. Während ich mir den Weg nach unten genau anschaute und zum ersten Mal ein ungutes Gefühl bei einer Wanderung bekam, liefen Anna und Megan schon los und so blieb mir nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen. Der Weg führte direkt steil nach unten. Hier war rein gar nichts mehr asphaltiert. Viele Steine lagen lose auf dem Weg oder am Wegesrand, das heißt, es war hier absolute Vorsicht geboten, nicht umsonst ist dieser Trail eigentlich verboten. Ups.
Anna und Megan waren so schnell, dass ich überhaupt nicht hinterher kam und mich irgendwann ab einem gewissen Punkt etwas Panik überkam, weil ich den Weg gar nicht mehr erkannte vor lauter Steinen. Gott sei Dank stieß ich nach einigen Metern auf ein frisch verheiratetes Ehepaar, die gemeinsam mit einem Guide diesen Weg bestritten. Die Frau ging genau so vorsichtig, wie ich. Das war für mich das Zeichen. einfach zu fragen, ob ich hinter ihnen laufen dürfte und dankenswerterweise war das überhaupt kein Problem. Auf dem Weg nach unten fanden wir dann noch heraus, dass wir die gleiche Liebe zu Disneyfilmen teilten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, endlich unten angekommen zu sein! Das war wirklich eine Herausforderung für mich!
never again
Die Mädels badeten schon in den natürlichen Pools. Das sah traumhaft aus. Da ich aber so lange nach unten brauchte, hatte ich keine Zeit mehr zum Schwimmen. Mein Herz raste auch noch viel zu sehr & so ging es für uns auch schon wieder zurück. Ich folgte Marie, die den Weg schon kannte und nach gefühlt zwanzig Minuten waren wir auch wieder oben angekommen. Der Rückweg war definitiv einfacher als der Hinweg. Ganz ehrlich, ich würde nicht mehr dort runter wandern, auch wenn die Pools wirklich schön sind!
Eigentlich wollten wir noch eine Wanderung zu besonderen Wasserfällen machen. Doch unser Besuch bei den Pools hatte uns so viel Zeit gekostet, dass wir die Wanderung nicht mehr geschafft hätten. Schade Schokolade.
Byodo-in temple
So überlegten wir uns ein Alternativprogramm und fuhren mit dem Auto zum Byodo-In Temple. Der Tempel wurde am 7. Juni 1968 zum Gedenken an den 100. Jahrestag der ersten japanischen Einwanderer auf Hawaii errichtet. Er ist eine kleinere Nachbildung des über 950 Jahre alten Byodo-In-Tempels, der zum Weltkulturerbe der Vereinten Nationen in Uji, Japan, gehört. Zudem handelt es sich um einen buddhistischen Tempel, in dem Menschen aller Glaubensrichtungen willkommen sind, um zu beten, zu meditieren oder einfach nur seine Schönheit zu genießen.
Besonders gut gefallen hat mir der Meditations Pavillon. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Tempel und ist umgeben von ganz viel Natur. Das perfekte Plätzchen um Inne zu halten, Kraft zu tanken und jegliche Gedanken, die im Kopf umherschwirren, beiseite zu schieben. Das tat gut.
foodtrucks & sonnenuntergang
Bevor es für uns wieder Richtung Hostel ging, hielten wir noch an ein paar Foodtrucks. So viel Auswahl, aber wir entschlossen uns dann doch für leckeres asiatisches Essen. Unsere Bäuche waren prall gefüllt.
Wir beendeten den Tag nach einem schönen Sonnenuntergang am Sunset Beach und gingen relativ früh schlafen, da wir uns am nächsten Morgen den Sonnenaufgang am Waimanalo Beach anschauen wollten.
Diesen Sonnenaufgang hatten wir uns allerdings anders vorgestellt. Schon auf dem Weg zum Strand, regnete es ordentlich. Ausgerechnet jetzt, aber ändern konnten wir es nicht, also versuchten wir, das Beste draus zu machen. Wir stiegen trotz des Regens aus dem Auto. Die hawaiianischen Berge waren umhüllt von dunkelgrauen Wolken. Die Regentropfen führten einen kleinen Tanz auf dem Meer auf. Obwohl es nicht so war, wie wir uns das gewünscht hatten, war es trotzdem schön. Anders eben. Und ganz zum Schluss blitzte die Sonne doch noch zwischen den Wolken durch. Ein schöner Abschluss bevor dieser Roadtrip zu Ende ging.
Gedanken der letzten Zeit:
An diesem Tag wurde mir bewusst, dass ich mehr auf mein Gefühl vertrauen & ihm mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Ich muss nicht alles mitmachen. Ich muss nicht alles erlebt haben. Ich muss nicht überall dabei gewesen sein. Es ist in Ordnung, Dinge, die sich nicht richtig anfühlen, nicht zu machen. Es ist in Ordnung, „Nein“ zu sagen. Es ist in Ordnung, andere Entscheidungen zu treffen. Es ist in Ordnung, für mich selbst einzustehen. Es ist in Ordnung.
die natürlichen tide pools