die krasseste Wanderung in Taupo

7. – 10. Februar 2023
Endlich bin ich wieder mit dem Backpack unterwegs, Freunde der Sonne und des Universums! Wie ich es vermisst habe! Auf mich warten sechs Wochen Neuseeland und ich freue mich so sehr, euch mit in dieses atemberaubende Land zu nehmen.

Ankunft in Taupo

Taupo liegt in der Mitte der Nordinsel direkt am See „Taupo“, welcher vor 2000 Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden ist. Er ist für viele ein beliebtes Ausflugsziel, an dem Segeln, Wasserski und vieles mehr möglich ist. Vor allem ist die Stadt bekannt für die Huka Falls, die etwas vier Kilometer nordöstlich liegen. Außerdem fahren von hier die Shuttlebusse zu einer der bekanntesten Wanderungen Neuseelands, dem Tongariro Crossing .

Voller Vorfreude checkte ich in mein neues Hostel ein. In einem gemischten Sechserzimmer, welches neu gestaltet wurde, durfte ich die nächsten Nächte schlafen. Auf mich wartete jede Menge Privatsphäre, da jeder Backpacker quasi eine Art Kapsel mit USB-Anschluss, Lampe und Stauraum für sich hatte. Ein tolles neues Konzept, was immer beliebter in der Hostelwelt wird.

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Danach erkundete ich ein wenig die Stadt und aß in einer der besten Eisdielen Neuseelands ein leckeres Zimteis. Das hat mich glücklich gemacht. Allerdings war ich ja nicht nur zum Eis essen hier, sondern vor allem zum Wandern. Denn ich wollte unbedingt das 19 Kilometer lange Tongariro Alpine Crossing machen – eine herausfordernde Wanderung durch eine faszinierende Vulkanlandschaft. Im Internet fand ich dann auch den passenden Anbieter, der mich am nächsten Morgen direkt vom Hostel abholte und mich an den Anfang der Wanderung bringen sollte. Und ja, das ganze Spektakel hatte ich mal wieder alleine geplant.

tongariro crossing

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich absolut keine Frühaufsteherin aber wenn es um Action und Reisen geht, dann schaffe auch ich es, mich mal aus dem Bett zu quälen. Um halb fünf klingelte mein Wecker. Leise und auf Zehenspitzen versuchte ich mich anzuziehen und aus dem Zimmer zu schleichen. Meinen Proviant für die Wanderung packte ich auch noch schnell ein bevor ich mit ein paar anderen Reisenden aus dem Hostel auf unseren Shuttle wartete. Wie sollte es anders sein, bin ich direkt mit einer jungen Holländerin ins Gespräch gekommen. Ich habe wirklich das Gefühl, die verfolgen mich, haha. Während die Sonne so langsam aufging und wir hinter den Bergen das erste Rot sehen konnten, starteten wir unsere Wanderung. Es war noch relativ frisch, zumal es auch zuvor leicht genieselt hatte. Doch irgendwann merkte ich, dass ich mich zu dick angezogen hatte und zog meinen dicken Pulli unter der Jacke aus. Gleich viel befreiter liefen wir die erste Strecke an einem kleinen Bach entlang. Es war wunderschön, durch dieses Tal zu wandern und dabei sich noch mit Jemandem unterhalten zu können.

Jasmijn ist gerade mal 18 Jahre alt und reist für ein paar Monate alleine durch die Welt. Für mich ist es immer das Größte, Frauen zu treffen, die auch den Mut aufgebracht haben, alleine loszuziehen und ihre Träume zu leben. Kurze Zeit später stand uns mit einer der steilsten Abschnitte bevor und ich kann euch sagen, meine Beine hatten ganz schön zu kämpfen. Auf Hawaii bin ich zwar auch viel gewandert, aber bei meiner Gastfamilie überhaupt nicht mehr und plötzlich beschließe ich, mal meine neugewonnene Freiheit mit einer 19 Kilometer langen Wanderung zu beginnen. Das war mal wieder so typisch Ich. Wir ließen uns Zeit, machten immer mal wieder eine kleine Pause und kamen irgendwann oben an. Leider hatten wir noch nicht den höchsten Punkt erreicht und so machten wir uns weiter auf den Weg, um an den höchsten Punkt des Tongariro Crossings zu gelangen. Das Wetter war leider nicht mehr ganz so optimal. Es war super nebelig und auch total kalt. Kein Wunder, dass in der Beschreibung stand, dass man sich Handschuhe einpacken sollte, die ich natürlich nicht dabei hatte. Irgendwann sahen wir vor uns ein Schild, das darauf hinweist, bei schlechten Wetterbedingungen und Kältegefühl umzudrehen. Wir schauten uns kurz an und entschlossen uns dann, aber weiter zu laufen. Schließlich waren wir nur einmal hier. Wie heißt es so schön „No risk. No fun“.

Nach einem weiteren langen und quälenden Aufstieg kamen wir oben an. Endlich! Wir hatten Mühe unsere Füße am Boden zu halten so stark war der Wind. Leider wurde der Nebel auch nicht weniger, sodass wir absolut keine Aussicht hatten. Davon ließen wir uns allerdings nicht unterkriegen, denn wir hatten schon so viele Kilometer geschafft! Vom Red Crater ging es also schon wieder nach unten, vorbei an den Emerald Lakes. Tatsächlich lichtete sich der Nebel ein bisschen und wir konnten die kleinen smaragdgrün leuchtenden Seen erblicken. Sah das zauberhaft aus! Wir wanderten die letzten Kilometer an mit Tussockgras bewachsenen Hängen vorbei, um dann kurz vorm Ende nochmal einen Waldabschnitt zu passieren, während es plötzlich aufklarte und der Himmel ganz blau für uns leuchtete. Nach sieben Stunden kamen wir endlich an unserem Ziel an. Mit zitternden Beinen, aber einem breiten Grinsen im Gesicht fielen wir uns in die Arme und waren mächtig stolz auf uns. Muskelkater vorprogrammiert!

huka falls & Taupo swing

Am nächsten Morgen buchte ich mir ganz spontan eine Ganzkörpermassage. Ich spürte jeden einzelnen noch so kleinen Muskel in meinem Körper und war der Masseurin unendlich dankbar für ihre grandiose Arbeit. Mit neuer Energie konnte ich mich auf den Weg zu den Huka Falls machen.

Die Huka Falls sind deshalb so besonders, da hier 220.000 Liter Wasser pro Sekunde hinunter rauschen. Eigentlich fließt der Fluss Waikato ganz gemütlich vom Lake Taupo in den Norden. Jedoch muss das Wasser kurz vor den Huka Falls durch eine enge Schlucht aus Vulkanstein und so donnert es mit hoher Geschwindigkeit durch den schmalen Kanal und schießt dann über die elf Meter hohen Huka Falls in ein Fallbecken. Was für ein Getöse! Unglaublich beeindruckend! Ich spazierte noch ein wenig am Fluss entlang, das Wetter war heute besonders gut, bis ich ganz aufgeregt einen Abstecher zu einem ganz besonderen Abenteuer machte.

Im Flugzeug von Hawaii nach Neuseeland lernte ich ein Mädchen kennen, das mir erzählte, dass sie in Taupo beim Bungy Jump arbeitet. Wie cool! Drei Monate später treffe ich sie rein zufällig in meinem Hostel in Taupo. Wir konnten es gar nicht glauben, als wir uns gegenüberstanden. Sie lud mich ein, mit ihr gemeinsam das Bungy Jumping zu machen. Ihr wisst, Freunde der Sonne und des Universums, ich bin für vieles zu haben, aber Bungy Jumping zählt definitiv nicht dazu. Gar kein Problem, meinte sie, dann machen wir einfach die Schaukel zusammen. Ich guckte sie mit großen Augen an, aber sagte natürlich ja, denn so etwas lasse ich mir nicht entgehen.

Die Taupo Swing ist eine große Schaukel, die über den wunderschönen Waikato Fluss ragt und mit der man 44 Meter in die Tiefe fällt. Das ist genau mein Ding! Mit Gurten festgeschnallt hingen wir plötzlich über diesem Fluss und ich wusste, dass ich in wenigen Sekunden im freien Fall nach unten fliegen würde. Manchmal glaube ich wirklich, ich bin ein bisschen sehr verrückt, aber es macht einfach so unglaublich Spaß, solche Dinge zu erleben. Plötzlich zog jemand am Seil und Kelly und ich schossen in einem Affenzahn in die Tiefe. Mein Herz blieb kurz stehen und für ein paar Millisekunden dachte ich, dass ich sterben müsste. Aber dann genoss ich diesen wilden Fall, schrie mir die Seele aus dem Leib und lachte gleichzeitig, sodass mir die Tränen über das Gesicht liefen. Ich lebe und wie wunderschön ist mein Leben bitte gerade?!

Der ganze Spaß hätte mich eigentlich 210 Neuseelanddollar gekostet, aber dank Kelly durfte ich das alles ganz umsonst erleben. Wisst ihr, was ich in dem Moment wieder gespürt habe? Ihr könnt es sicherlich schon erahnen….genau: ganz große Dankbarkeit!

gedanken der letzten Zeit:

So traurig ich auch war, meine Gastfamilie nach den wundervollen drei Monaten zu verabschieden und auch die Zeit hinter mir zu lassen, so glücklich war ich, als ich mit meinem Backpack wieder im neuen Hostel ankam und wusste, dass mein Reiseleben endlich wieder losgeht. Dieses Gefühl innerlich, wenn du weißt, dass du deine Tage frei gestalten kannst, dass es so viel zu entdecken gibt und so viel da draußen auf dich wartet, ist für mich eins der schönsten Gefühle, die es gibt. Es ist tatsächlich für mich schwer in Worte zu fassen, weil man es einfach selbst erlebt haben muss. Die nächsten Wochen werden großartig werden, ich konnte es fühlen…

Let’s start the hike…

WE MADE IT!!!

Can you see me falling???

the craziest hike in taupo

February 7 – 10, 2022
I’m finally traveling with my backpack again, friends of the sun and the universe! I have missed it so much! There are six weeks of New Zealand waiting for me and I’m so excited to take you with me to this breathtaking country.

arrival in taupo

Taupo is located in the middle of the North Island directly on Lake Taupo, which was formed 2000 years ago by a volcanic eruption. It is a popular excursion destination for many, where sailing, water skiing and much more is possible. The town is best known for the Huka Falls, which are located around four kilometers to the northeast. In addition, shuttle buses run from here to one of New Zealand’s most famous hikes, the Tongariro Crossing .

Filled with excitement, I checked into my new hostel. I got to spend the next few nights in a newly designed mixed room for six people. There was plenty of privacy waiting for me, as each backpacker had a kind of pod with a USB port, lamp and storage space to themselves. A great new concept that is becoming increasingly popular in the hostel world.

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After exploring the city a little, I had a delicious cinnamon ice cream in one of New Zealand’s best ice cream shops. This made me happy. However, I wasn’t just here to eat ice cream, but mainly to hike. I really wanted to do the 19-kilometre Tongariro Alpine Crossing – a challenging hike through a fascinating volcanic landscape. On the internet, I found the right operator to pick me up directly from the hostel the next morning and take me to the start of the hike. And yes, once again I had planned the whole adventure on my own.

tongariro crossing

As you may know, I’m not an early bird at all, but when it comes to action and traveling, even I manage to get out of bed. My alarm clock rang at half past four. Quietly and on tiptoe, I tried to get dressed and sneak out of the room. I quickly packed my snacks for the hike before waiting for our shuttle with a few other travelers from the hostel. Not surprisingly, I got talking to a young Dutch girl straight away. Somehow I really feel like they’re following me, haha.

While the sun was slowly rising up and the first glimmers of red could be seen behind the mountains, it was time to start our hike. The weather was still relatively fresh, especially as it had been drizzling slightly beforehand. However, at some point I realized that I was wearing too much clothing and took off my thick sweater under my jacket. We walked the first stretch along a small stream instantly feeling much more liberated. It was wonderful to walk through this valley and still be able to talk to someone. Jasmijn is just 18 years old and is traveling the world alone for a few months. For me, it’s always the greatest thing to meet women who have the courage of going solo and living their dreams.

Shortly afterwards, we were faced with one of the steepest sections and I can tell you, my legs were really struggling. I used to hike a lot in Hawaii, but not at all with my host family and suddenly I decided to start my new-found freedom with a 19-kilometre hike. That was so typically me. So we took our time, took a short break every now and then and eventually reached the top. Unfortunately, we hadn’t reached the highest point yet, so we continued on our way. Sadly, the weather wasn’t quite as good as before. It was super foggy and also totally cold. It was no wonder that the description said that you should pack gloves, which of course I didn’t have with me. At some point, we saw a sign in front of us telling us to turn back if the weather was bad and you were feeling cold. We looked at each other briefly and then decided to carry on walking. After all, we’ve only been here once. You know what they say: „No risk. No fun“.

After another long and torturous climb, we reached the top. At last! We struggled to keep our feet on the ground, the wind was so strong. Unfortunately, the fog wasn’t getting any less, so we had absolutely no view. Nevertheless, this didn’t get us down because we had already completed so many kilometers! So from Red Crater we headed back down again, past the Emerald Lakes. The fog actually lifted a little and we could see the small emerald green lakes. It looked magical! We hiked the last few kilometers passing slopes overgrown with tussock grass, and then just before the end we passed another section of forest, while it suddenly cleared up and the sky turned completely blue for us. After seven hours, we finally arrived at our destination. With trembling legs but a big grin on our faces, we hugged each other and were very proud of ourselves. Pre-programmed sore muscles!

huka falls & taupo swing

The following morning, I spontaneously booked myself a full body massage. Every single muscle in my body, no matter how small, I could feel and was infinitely grateful to the masseuse for her fantastic work. With renewed energy, I was able to make my way to the Huka Falls.

The Huka Falls are so special because 220,000 liters of water rushing down each second. The Waikato River actually flows quite calmly from Lake Taupo to the north. However, just before the Huka Falls, the water has to pass a narrow channel of volcanic rock and therefore thunders at high speed through this narrow channel and then crashes over the eleven-metre-high Huka Falls into a plunge pool. What a roar! Incredibly impressive! After walking along the river for a while, the weather was particularly good today, I excitedly made a detour to a very special adventure.

During the flight from Hawaii to New Zealand, I met a girl who told me that she works at the bungy jump in Taupo. So cool! Three months later, I met her randomly at my hostel in Taupo. We couldn’t believe it when we met face to face. She invited me to do bungy jumping with her. You know, friends of the sun and the universe, I’m up for a lot of things, but bungy jumping is definitely not one of them. No problem, she said, we’ll just do the swing together. I stared at her with big eyes, but of course I said yes, because I wouldn’t miss out on something like that.

The Taupo Swing is a big swing that stretches out over the beautiful Waikato River and drops you 44 meters into the depths. That’s exactly my thing! Strapped in with safety harnesses, we were suddenly hanging over this river while I knew I would be free-falling down in a matter of seconds. Sometimes I really think I’m a bit crazy, but it’s just so much fun to experience things like this. Suddenly, someone pulled the rope and Kelly and I dropped down at super speed. My heart stopped for a second and for a few milliseconds I thought I was going to die. But then I enjoyed this wild fall, screaming from the bottom of my lungs and laughing at the same time, tears streaming down my face. I am alive and oh how wonderful my life is right now! The whole thing would have cost me 210 New Zealand dollars, but thanks to Kelly I got to experience it all for free. Can you imagine what I felt again at that moment? I’m sure you can guess….exactly: a huge amount of gratitude!

thoughts of the last days:

Although I was sad to say goodbye to my host family after the wonderful three months and to be leaving that time behind me, I was so happy when I arrived back at the new hostel with my backpack knowing that my traveling life was finally starting again. That inner feeling when you know that you can organize your days freely, that there is so much to discover and so much out there waiting for you, is one of the most beautiful feelings that exists for me. It’s actually hard for me to put it into words because you just have to experience it for yourself. The next few weeks are going to be great, I can feel it…

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