31. Oktober – 3. November 2022
Die letzten Tage auf Hawaii sind angebrochen, Freunde der Sonne und des Universums und mein Herz wird immer schwerer. Wie soll ich diesen Ort verlassen, an dem ich mich selbst wiedergefunden habe und der mir so unfassbar viele Glücksmomente beschert hat. Ein Ort, der mein Zuhause geworden ist?!
Das wunder am flughafen
Früh am Morgen hieß es Abschied nehmen von Big Island. Mein Flug nach Honolulu ging in ein paar Stunden. Wie ihr euch mit Sicherheit vorstellen könnt, heulte ich Rotz und Wasser. Nach vielen langen Umarmungen und vielen „See you soon“, stieg ich in den Bus Richtung Flughafen.
Am Gate angekommen, versuchte ich mich wieder etwas zu fangen, aber meine Tränen liefen wie von selbst über meine Wangen. Ich konnte sie nicht stoppen. Und dann erhielt ich in genau dem Moment, in dem mein Schmerz so groß war und ich diese Insel einfach nicht verlassen wollte, eine Nachricht aus Neuseeland.
Kurze Vorgeschichte:
Vor Wochen hatte eine Freundin von mir gesagt, dass sie Kontakte hätte zu einer Familie in Neuseeland und wenn ich Lust hätte, würde sie meine Nummer weiterleiten. Vielleicht würde sich etwas ergeben, meinte sie – ohne etwas versprechen zu wollen. Genial, dachte ich mir, denn ich war zu dem Zeitpunkt auf der Suche nach einem Au-Pair Job in Neuseeland – vergeblich! Und plötzlich trudelte diese Nachricht ein, mit der ich überhaupt nicht mehr gerechnet habe. Ich hatte das Ganze, ehrlich gesagt, schon vergessen.
Ich starrte mit Tränen in den Augen auf mein Handy als ich las, was die Familie schrieb: „Alisia, wir würden uns freuen, wenn du kommst. Wir brauchen zwar kein Au-Pair mehr, aber wir werden hier schon einen Job für dich finden. Natürlich kannst du für umsonst bei uns wohnen. Bis dann.“ Ich weiß nicht, wie oft ich diese Nachricht durchlas bis ich realisierte, was hier gerade passiert. Und natürlich liefen die Tränen wieder – dieses Mal vor Dankbarkeit. Diese Nachricht war für mich der Beweis, dass in jedem Ende auch immer ein Neuanfang wohnt und wenn du deinem Weg vertraust, sich alles fügen wird – auf wundersame Art und Weise.
zum letzten mal honolulu
In Honolulu angekommen, checkte ich in meinem Hostel ein und machte mich danach direkt auf in das Gewusel von Waikiki. Es fühlte sich wirklich ein bisschen an wie zu Hause.
Lauren, die ich an der Nordküste am Anfang meiner Reise kennengelernt habe, lebt in Honolulu und so verabredeten wir uns für ein gemütliches Abendessen in ihrem Unikomplex. Wir hatten uns so viel zu erzählen. Lauren ist eine neugierige, aufgeweckte, liebevolle junge Frau mit einem ganz großen Herzen. Wir führten Gespräche, die nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern versuchten uns gegenseitig Antworten auf Fragen über das Leben zu geben. Als die Sonne langsam unterging und über ganz Honolulu dieser orangerote Nebel lag, umarmten Lauren und ich uns ganz arg und saugten den Moment auf. Mit ihrem rosa Roller fuhr sie mich dann noch zurück in mein Hostel. Das hat so viel Spaß gemacht. Richtiges Hawaiifeeling!
Wir verabredeten uns für den nächsten Tag zum Sonnenaufgang, denn den wollte ich nochmal mitnehmen, bevor mein Flug am nächsten Tag ging. Wir liefen auf den langen Steg beim Waikiki Beach hinaus und schon färbten sich die ersten Wolken ganz leicht rosa. Es war der schönste Sonnenaufgang, den ich mir für meinen letzten Tag hätte wünschen können, denn am Ende entstand noch ein wunderschöner Regenbogen. Bei meinem Lieblingscafé gingen wir dann noch gemeinsam frühstücken bevor ich zurück ins Hostel marschierte und meinen Backpack packte.
Danach schlenderte ich noch ein bisschen durch die Stadt, holte mir noch einmal meine leckeren Sommerrollen und schaute mir den Sonnenuntergang an – aber auch nicht alleine. Ein letztes Mal sah ich Annika wieder und freute mich sehr, dass ich die letzten Stunden nicht alleine war, sondern in bester Begleitung! Und von Annika fiel mir der Abschied nicht so schwer, weil ich wusste, dass wir uns definitiv irgendwann in Deutschland wiedersehen!
der endgültige Abschied
Am nächsten Morgen holte mich Lauren tatsächlich ganz früh vom Hostel ab, um mich an den Flughafen zu bringen. Sie meinte, dass sie gerne an meiner Seite wäre, wenn ich in mein nächstes Abenteuer starte. Das fand ich sehr süß und freute mich natürlich sehr.
Wir hielten uns nochmal ganz lange im Arm, bevor ich mich Richtung Gepäckabgabe machte. Am Gate angekommen, fing ich so langsam an zu realisieren, dass ich jetzt wirklich mein neugewonnes Zuhause, inklusive vieler Freunde verlassen werde. Genauso wie auf Big Island konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ein ganzer Wasserfall kam aus mir heraus. Ich wollte in diesen Flieger nicht einsteigen, obwohl ich wusste, dass meine Reise irgendwann weitergehen muss und loslassen auch immer wieder bedeutet, die Hände frei zu haben für etwas Neues. Und so stieg ich, immer noch, weinend in den Flieger Richtung Auckland, Neuseeland.
Wir hören uns also im nächsten Land wieder!
gedanken der letzten ZEit:
Der Anfang meiner Reise startete sehr holprig, ich war oft am Zweifeln, bekam Läuse und brach mir meinen kleinen Finger. Alles mitten im Paradies in Hawaii. Ans Aufgeben dachte ich nur einmal ganz kurz, schließlich lebte ich hier gerade meinen Traum und da gehören Höhen und Tiefen eben dazu. Aber zwischen all den aufregenden Momenten, lernte ich unfassbar liebevolle Menschen kennen. Menschen, die es mir einfach machten, mit all dem umzugehen. Ich schloss neue Freundschaften und erkundete die schönsten Landschaften auf Hawaii! Auf Kauai kamen dann mein Vertrauen und meine Positivität endlich wieder zurück! Ich merkte, dass ich den alten Ballast hinter mir ließ und so langsam wieder in meine ganze Kraft zusteuerte. Tja und ab Big Island änderte sich dann Alles. Da war ich wieder: das Inselmädchen, dass in dieser wunderbaren Umgebung nichts anderes konnte als zu strahlen und in den buntesten Farben zu erblühen.
Hawaii, du hast mein Herz im Sturm erobert! Ich weiß, dass wir uns ganz bald wiedersehen!
A hui hou, ganz viel Liebe!
PS: Ich bedanke mich bei all den wundervollen Menschen, denen ich auf Hawaii begegnen durfte. Ihr seid Teil meiner Reise und somit auch Teil meiner Geschichte, die ich schreibe. Ihr habt mit mir die schönsten Momente geteilt. Wir haben geweint, gelacht, gelebt und geliebt! Danke für alles!
crying at the airport because i have to leave Big Island…
after three month on Hawaii, it’s time for my next chapter…
a hui hou, hawaii!
October 31 – November 3 2022
The last days in Hawaii have arrived, friends of the sun and the universe, and my heart is getting heavier and heavier. How can I leave this place where I have found myself again and which has given me so many incredible moments of happiness. A place that has become my home?!
the airport miracle
Early in the morning it was time to say goodbye to Big Island. My flight to Honolulu was leaving in a few hours.
As you can imagine for sure, I was crying my eyes out. After many long hugs and lots of „see you soon“, I boarded the bus heading to the airport.
Once at the gate, I tried to regain my composure, but my tears ran down my cheeks on their own.
I could not stop them. And then, at the exact moment when my pain was so intense and I just didn’t want to leave this island, I received a message from New Zealand.
Brief backstory:
Weeks ago, a friend of mine had said that she had contacts to a family in New Zealand and if I would like, she would forward my number.
Maybe something would come up, she said – without wanting to promise anything. Brilliant, I thought, because at that time I was looking for an au pair job in New Zealand – in vain!
And suddenly this message arrived, which I did not expect at all. To be honest, I had already forgotten the whole thing. I stared at my cell phone with tears in my eyes as I read what the family wrote: „Alisia, we would be happy if you came. We don’t need an au pair anymore, but we will find a job for you here.Of course, you can stay with us for free. See you then.“ I don’t know how many times I read this message before I realized what was happening.
And of course the tears were running again – this time with gratitude. This message was the proof for me that in every end there is always a new beginning and if you trust your way, everything will work out – in a miraculous way.
honolulu for the last time
Arriving in Honolulu, I checked into my hostel and then headed straight into the hustle and bustle of Waikiki. It really felt a bit like home.
Lauren, who I met on the North Shore at the beginning of my trip, lives in Honolulu and so we arranged to meet for a casual dinner at her university complex. We had so much to talk about. Lauren is a curious, bright, loving young woman with a very big heart. We had conversations that didn’t just scratch the surface, but tried to give each other answers to questions about life. As the sun slowly set and all of Honolulu was covered in this orange-red mist, Lauren and I hugged each other very hard and soaked up the moment. She then drove me back to my hostel on her pink scooter. That was so much fun. Real Hawaiian feeling!
We arranged to meet the next day for sunrise, because I wanted to catch it again before my flight left the next day. We walked out onto the long pier at Waikiki Beach just as the first clouds turned a light pink. It was the most beautiful sunrise I could have wished for my last day, as a beautiful rainbow emerged at the end. At my favorite café we then went for breakfast together before I marched back to the hostel and packed my backpack.
Afterwards, I strolled a bit through the city, got my delicious summer rolls again and watched the sunset – but also not alone. One last time I saw Annika again and was very happy that I was not alone for the last hours, but in the best company! And it was not so hard for me to say goodbye to Annika, because I knew that we will definitely meet again sometime in Germany!
the final goodbye
The next morning, Lauren actually picked me up very early from the hostel to take me to the airport. She said that she would be happy to be by my side when I started my next adventure. That was very sweet to me and of course I was very happy.
We hugged for a very long time before I headed towards the baggage claim. Arriving at the gate, I slowly began to realize that I will now really leave my newly acquired home, including many friends. Just like on Big Island, I could not hold back my tears. A whole waterfall came out of me. I didn’t want to get on that plane, even though I knew that my journey would have to continue at some point and letting go also always means having my hands free for something new. And so, still crying, I boarded the plane bound for Auckland, New Zealand.
So we’ll hear again in the next country!
thoughts of the last days:
The beginning of my trip started very bumpy, I was often doubting, got lice and broke my little finger. All in the middle of paradise in Hawaii. I only thought about giving up once for a short while, after all I was living my dream here and ups and downs are part of it. But between all the exciting moments, I met incredibly loving people. People who made it easy for me to deal with all this. I made new friends and explored the most beautiful landscapes in Hawaii! Then on Kauai, my confidence and positivity finally came back! I noticed that I left the old ballast behind me and slowly steered back into my full power. Well, and since Big Island everything changed. Here I was again: the island girl who could do nothing but shine in this wonderful environment and blossom in the most colorful colors.
Hawaii, you have taken my heart by storm! I know we will meet again very soon!
A hui hou, lots and lots of love!
PS: I would like to thank all the wonderful people I had the pleasure to meet in Hawaii. You are part of my journey and therefore also part of my story that I create. You have shared with me the most beautiful moments. We have cried, laughed, lived and loved! Thank you for everything!