4. – 6. November 2022
Wie verrückt ist das bitte, Freunde der Sonne und des Universums. Ich bin von der Vergangenheit plötzlich in die Zukunft geflogen. Zwar immer noch am anderen Ende der Welt, aber in einer anderen Zeitzone. Mein Abenteuer in Neuseeland beginnt. Seid ihr bereit?
meine ersten stunden in auckland
Nach einem 9 Stunden Flug mit wirklich sehr leckerem Essen und ganz viel Eis als Nachtisch, betrat ich gegen späten Nachmittag neuseeländischen Boden. Als ich, vollbepackt mit meinen ganzen Sachen, aus dem Flughafengebäude trat, merkte ich sofort, wie mir ein etwas kälterer Wind um die Nase wehte. Hawaiianische Temperaturen: Adieu!
Mit dem Zug ging es für mich in die Innenstadt. Als ich auf dem großen Vorplatz vom Bahnhof mitten in der Innenstadt stand, war es schon Abend und die Wolken begannen sich langsam rosa zu färben. Ich blickte nach oben und war überrascht, so viele hohe Gebäude zu entdecken. Von einer kleinen Insel Hawaiis in die belebte Großstadt, welch ein krasser Gegensatz.
Als ich meinen Blick wieder senkte, hielt plötzlich ein junger Mann mit seinem Skateboard direkt vor mir und sprach mich an. „Hey, du bist mir aufgefallen. Woher kommst du? Brasilien? Hast du Lust, heute Abend mit mir und meinen Freunden etwas trinken zu gehen?“ Ich schaute ihn sehr verdutzt an und wusste überhaupt nicht, wie ich reagieren sollte. Ich befand mich noch nicht mal fünf Stunden in diesem Land und wurde auf ein Date eingeladen. Mit einem Lächeln im Gesicht lehnte ich die nette Einladung ab und machte mich auf den Weg zu meinem Hostel.
Es wuselte in den Gängen des Hostels nur so von anderen Reisenden. Mir wurde sofort klar, dass Neuseeland ein sehr beliebtes Backpacker-Reiseziel zu sein scheint. In meinem Zimmer angekommen, versuchte ich mich, oder eher meine ganzen Sachen, erstmal zu sortieren. Währenddessen hörte ich gespannt den Gesprächen meiner Mitbewohner zu. Ihr werdet es nicht glauben, aber wirklich Alle aus meinem 6-Zimmer kommen aus Deutschland. Manchmal frag ich mich, wieso ich überhaupt so weit weggeflogen bin, wenn selbst am anderen Ende der Welt nur Deutsche lauern, haha – noch dazu nur junge Hüpfer, die gerade ihr Abi gemacht haben.
mein lieblingscafé
Am nächsten Morgen entschloss ich mich, den Tag mit einem leckeren Frühstück zu starten. In einem älteren Gebäude versteckte sich ein sehr süßes Café, namens „Bestie Café“. Ich fühlte mich sofort wohl, ergatterte sogar den perfekten Fensterplatz und hatte eine grandiose Aussicht auf einen Park mit ein paar Palmen und den Hochhäusern, die dazwischen herausblitzten.
Mit meinem Iced Latte und dem lecker nach Zimt duftendem Granola, klappte ich mein kleines Notizbuch auf und schrieb ein paar Gedanken nieder. Es fühlte sich immer noch ziemlich verrückt an, dass zwischen mir und Hawaii 23 Stunden Zeitverschiebung liegen.
Mir tat es gut, den Tag ganz ruhig und bewusst zu gestalten und mich nicht gleich in große Erkundungen zu stürzen. So schlenderte ich nach meinem grandiosen Frühstück durch die Innenstadt. Ich kam an verschiedenen kleinen Gassen vorbei, begutachtete die großen Shoppingläden, landete am Ende am Hafen und genoss die Aussicht aufs Meer. Danach wurde es Zeit für einen kleinen Einkauf. Als ich durch die Einkaufsgänge des Supermarktes schlenderte, war ich sehr überrascht, dass die Lebensmittel gar nicht so teuer zu sein scheinen, wie ich dachte. Gut für mich, denn so kaufte ich mir endlich mal wieder einen Schafskäse und hatte ein köstliches Abendessen.
waiheke island
An meinem letzten Tag in Auckland entschied ich mich für einen kleinen Ausflug mit der Fähre nach Waiheke Island. Ich hatte gehört, dass es ein Paradies mit wunderschönen Weinbergen, Olivenhainen und traumhaften Stränden sein soll und eine Weinprobe wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Eingemummelt in meinen kuscheligen Pulli und mit meiner neu gekauften Jeans war ich 40 Minuten später schon am Hafen von Waiheke Island angekommen. Mit einem Hop-on Hop-off Bus erkundete ich die Gegend. Zuerst machte ich Halt an einem kleinen Café direkt mit Blick auf das Meer und den hellen Sandstrand. Ein warmer Cappuccino in meiner Hand ließ mich die Kälte hier ein wenig vergessen. Zufrieden beobachtete ich die Menschen im Café und das Freiheitsgefühl, das sich gerade wieder in mir ausbreitete.
Mit dem Bus fuhr ich nach meinem Besuch im Café zur „Kennedy Point’s Organic Winery“. Nach einem kleinen Spaziergang erreichte ich das Weingut, welches biologisch angebauten Wein produziert. Allein der Weg zum Haupthaus war so unfassbar schön, dass ich mir ein bisschen vorkam als würde ich in einer romantischen Filmkulisse mitspielen. Ich betrat das schnuckelige Haupthaus und schon strahlte mich eine liebenswerte Dame an und ließ mich wissen, dass ich für 15 neuseeländische Dollar eine kleine Weinprobe mit drei Weinen machen könnte. Na, bei Wein sag ich natürlich nicht nein! Und so entschied ich mich für zwei Roséweine und einen Rotwein.
Genüsslich trank ich meinen Wein, während ich draußen auf der Terrasse mit Meerblick saß. Noch nie hat mein Gaumen solch leckere Weinsorten schmecken dürfen. Ein Hauch von Beere gepaart mit Schokolade. Ich war im siebten Weinhimmel. Etwas angeschwipst und mit einem breiten Grinsen im Gesicht ging es für mich wieder zurück nach Auckland. Am nächsten Tag musste ich nämlich meinen Bus nach Napier zu meiner Gastfamilie bekommen. Kaum zu glauben, dass ich in nur 24 Stunden in ein komplett neues Abenteuer starten werde…
Gedanken der letzten Zeit:
So viele Gedanken, die mir seit meiner Ankunft in Neuseeland durch den Kopf schießen. Ich merke, dass ich zwar physisch anwesend bin, aber mein Herz noch auf Hawaii ist. Es fühlt sich an, als wären Körper und Seele voneinander getrennt und glaubt mir, dass ist ein ganz beklemmendes Gefühl. Meine „Vermissung“ nach Hawaii und den Menschen dort ist so groß, dass es mir sehr schwer fällt, mein Ankommen in Neuseeland zu akzeptieren. Wahrscheinlich ist es auch die Ungewissheit, bald wieder Alltag zu haben und bei einer unbekannten Familie zu wohnen, die mir Angst macht. Aber Hawaii hat mir ja gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin und alles gut wird, wenn ich weiterhin vertraue und das Leben mit allem, was es für mich bereithält, annehme.
kia ora from new zealand
November 4 – 6, 2022
Please, how crazy is this, friends of the sun and the universe. I suddenly flew from the past into the future. Still on the other side of the world, but in a different time zone. My adventure in New Zealand begins. Are you ready?
my first hours in auckland city
After a 9-hour flight with some really delicious food and lots of ice cream for dessert, I entered New Zealand ground in the late afternoon. As I stepped out of the airport building, packed with all my stuff, I immediately noticed a slightly colder wind blowing around my nose. Hawaiian temperatures: goodbye!
By train, I headed downtown. As I stood on the large forecourt of the train station in the middle of downtown, it was already evening and the clouds were slowly starting to turn pink. I looked up and was surprised to discover so many tall buildings. From a small Hawaiian island to the bustling big city, what a stark contrast.
As I lowered my gaze again, a young man on his skateboard suddenly stopped right in front of me and spoke to me. „Hey, you caught my eye. Where are you from? Brazil? Do you feel like going out for a drink with me and my friends tonight?“ I looked at him very puzzled and didn’t know how to react at all. I was not even five hours in this country and I was invited on a date. With a smile on my face, I declined the nice invitation and made my way to my hostel.
The corridors of the hostel were filled with other travelers. I immediately realized that New Zealand seems to be a very popular backpacker destination. Arrived in my room, I was trying to sort myself and all my stuff first. Meanwhile, I listened intently to the conversations of my roommates. You won’t believe it, but really everyone in my 6-dormroom is from Germany. Sometimes I wonder why I even flew so far away, if even on the other side of the world only Germans are lurking, haha – on top of that only young hoppers who have just graduated from high school.
my favorite café
The next morning I decided to start the day with a delicious breakfast. Hidden in an older building was a very cute café called „Bestie Café“. I immediately felt at home, even got the perfect window seat and had a terrific view of a park with a few palm trees and the skyscrapers flashing out in between.
With my iced latte and delicious cinnamon scented granola, I flipped open my little notebook and wrote down a few thoughts. It still was feeling pretty crazy that there was a 23 hour time difference between me and Hawaii.
It was good for me to take it easy and be aware of the day and not jump into big explorations right away. So after my excellent breakfast I strolled through the city center. I passed various small alleys, checked out the big shopping stores, ended up at the harbor and enjoyed the view of the sea. After that, it was time for a little shopping. As I strolled through the supermarket aisles, I was very surprised to find that groceries don’t seem to be as expensive as I thought. Good for me, because so I finally bought a feta cheese again and had a delicious dinner.
waiheke island
On my last day in Auckland, I decided to take a small ferry trip to Waiheke Island. Heard that it should be a paradise with beautiful vineyards, olive groves and gorgeous beaches and a wine tasting I did not want to miss.
Wrapped up in my cozy sweater and with my newly bought jeans, I arrived 40 minutes later at the port of Waiheke Island. With a hop-on hop-off bus I explored the area. First I stopped at a small café directly overlooking the sea and the bright sandy beach. A warm cappuccino in my hand made me forget the cold here a little. Satisfied, I watched the people in the café and the feeling of freedom that was just starting to unfold in me again.
I took the bus to „Kennedy Point’s Organic Winery“ after my visit to the café. After a short walk I reached the winery, which produces organically grown wine. The walk to the main house alone was so incredibly beautiful that I felt a bit like I was in a romantic movie set. I entered the cute main house and a lovely lady greeted me with a smile while letting me know that for 15 New Zealand dollars I could have a small wine tasting including three wines. Well, of course I don’t say no to wine! And so I decided for two rosé wines and a red wine.
With pleasure I sipped my wine, while I sat outside on the terrace with sea view. My mouth has never been lucky enough to taste such delicious wines. A hint of berry paired with chocolate. I was in seventh wine heaven. A little tipsy and with a big grin on my face I went back to Auckland. The next day I had to catch my bus to Napier to meet my host family. It’s hard to believe that in just 24 hours I’ll be starting a completely new adventure…
thoughts of the last time:
So many thoughts running through my head since arriving in New Zealand. I realize that although I am physically present, my heart is still in Hawaii. It feels like my body and soul are separated and believe me that is quite an oppressive feeling. My “ longing “ for Hawaii and the people there is so deep that it is very difficult for me to accept my arrival in New Zealand. Maybe it’s also the uncertainty of soon having an everyday life again and living with a family I don’t know that scares me. But Hawaii has shown me that I am on the right path and that everything will be fine if I continue to trust and accept life with everything it has in store for me.