8. September 2022
Wie sehr ich mich auf diesen Tag gefreut habe, Freunde der Sonne und des Universums. Ich hatte schon so viel Gutes von der Road to Hana gehört. Quasi ein Must-do auf Maui. Heute war es dann endlich soweit! Ricardo’s Auto war gefüllt mit zwei liebevollen Franco-Kanadiern (Ben und Leo) und einer zuckersüßen Schweizerin (Myriam). Der Tag konnte also beginnen!
Was ist die road to hana?
Die Road to Hana erstreckt sich über 83 km und gilt als eine der schönsten Strecken auf der ganzen Welt. Hier geht es nicht darum in einer bestimmten Zeit das Ende des Highways zu erreichen. Nein. Vielmehr geht es darum, das, was auf dem Weg des Highways liegt zu entdecken. Der Highway hat 620 Kurven und 59 Brücken. Ach, und Highway bedeutet nicht gleich Autobahn. Hier darf man maximal 40 km/h fahren, an manchen Stellen viel, viel weniger, denn es wird teilweise ganz schön eng.
Die Straße führt durch blühende Regenwälder, fließende Wasserfälle, atemberaubende Natur und einzigartige Meereslandschaften. Na, bist du genauso gespannt, wie ich?
first stops
Wir fuhren schon früh los, denn wir hatten uns einige Dinge vorgenommen, die wir unbedingt sehen wollten. Ricardo drehte die gute Laune Musik im Auto an und jeder von uns freute sich auf diesen besonderen Tag. Unser erster Stopp waren die „Twin Falls“. Ein kurzer Weg mitten durch den Dschungel führte uns zum ersten kleinen Wasserfall. Wir hatten Glück, denn es war noch nicht viel los und so konnten wir den schönen Anblick ganz für uns alleine genießen. Aber wo war der zweite Wasserfall? Dazu durften wir nochmal 20 Minuten durch noch mehr Regenwald laufen, bis wir am Ende am zweiten etwas größeren Wasserfall ankamen. Hier waren schon deutlich mehr Menschen. Ein paar von ihnen sprangen sogar den Wasserfall hinab. Ich konnte dabei nicht wirklich hinschauen, denn das Wasser war wirklich nicht gerade tief. Nichtsdestotrotz liebe ich es einfach, Wasserfälle anzuschauen und die Atmosphäre dort zu genießen.
Um meine Nerven wieder zu beruhigen, machten wir uns mit dem Auto auf den Weg zu einem kleinen Smoothiestand am Rande der Straße. Eingerahmt von ganz viel Grün und bunten Pflanzen bestellte ich einen frischen und unfassbar leckeren Bananensmoothie. Achja…heute war das Leben besonders gut zu uns, dachte ich mir, während wir wieder der Road to Hana folgten.
Das Wetter war perfekt. Die Sonne schien und ließ alles nochmal mehr glitzern und erstrahlen. Die Pflanzen wirkten besonders grün und egal wann man zum Fenster rausschaute, es gab immer etwas zu entdecken. Die Stimmung im Auto war super gut und ich konnte gerade nicht dankbarer sein.
next stops
Eine Sache, die wir alle unbedingt noch sehen wollten, waren die Regenbogenbäume.
Wie Regenbogenbäume, denkst du dir jetzt vielleicht? So etwas gibt es? Ja, die existieren wirklich, es sind nämlich die Eukalyptusbäume! Sie haben wohl im gesamten Pflanzenreich die einzigartigste Rinde. Sie kann in grün, orangerot, lila, braun oder sogar blauen Streifen leuchten. Ich konnte es selbst vorher nicht glauben, aber als wir aus dem Auto stiegen und die ersten Bäume gesichtet haben, war das ein unfassbar beeindruckendes Gefühl. Wie großartig und besonders kann die Natur sein? Das war total magisch…
Nach langem Bestaunen der Regenbogenbäume machten wir uns auf zu unserem nächsten Ziel, natürlich einem Wasserfall. Da sich der Wasserfall direkt am Rande einer schmalen Brücke befand, mussten wir erstmal Ausschau halten nach einem perfekten Parkplatz. Doch auch da wurden wir schnell fündig und bestaunten den wunderschönen Wasserfall von der Mitte der Steinbrücke. Da ich wegen meines gebrochenen Fingers noch nicht klettern, geschweige denn irgendwelche waghalsigen Unternehmungen machen konnte, blieb ich mit Ricardo oben auf der Brücke stehen. Die anderen drei kletterten einen kleinen steilen Pfad nach unten, um den Wasserfall aus nächster Nähe zu betrachten und natürlich um ein kurzes erfrischendes Bad zu nehmen.
Danach legten wir einen kleinen Essensstop an einem Foodtruck ein: es gab leckere Pommes mit Guacamole. Yummi, meine absolute Lieblingskombination! Den Nachtisch gab es kurze Zeit später, als wir auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel waren: ein unfassbar leckeres Bananenbrot mit Schokistückchen. Nicht nur landschaftlich hat die Road to Hana einiges zu bieten, sondern auch essenstechnisch!
last stops
Weiter ging es auf der Road to Hana zu einem ganz besonderen versteckten Fleckchen: dem red sand beach. Also, Freunde der Sonne und des Universums, es gibt wahrscheinlich nur eine Handvoll Strände auf der Welt, an denen ein Strand so schön und malerisch ist, wie dieser. Unfassbar, dass solch ein Schatz überhaupt existiert und ich meine Fußspuren im roten Sand hinterlassen durfte. Unvergesslich und einzigartig.
Aufgrund der vulkanischen Beschaffenheit der Insel kann dieser Strand existieren, und er zählt zu einigen der wenigen roten Sandstrände, die es auf der Welt gibt. Der rote Sand neben dem blauen Wasser Maui‘s ist ein Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Um zu diesem besonderen Strand zu gelangen, durften wir mal wieder ein bisschen wandern. Der Boden war durch den Sand, der am Anfang noch braun aussah, relativ rutschig. Ich war natürlich die langsamste in der Gruppe, da ich Angst hatte auszurutschen und mir nochmal den Finger zu brechen. Gott sei Dank war Leo ein echter Gentleman und hatte immer ein Auge auf mich und an steilen Stellen nahm er mich sogar an die Hand, um sicher zu gehen, dass mir auch nichts passiert. Ganz ehrlich: an so viel Aufmerksamkeit könnte ich mich glatt gewöhnen! Nachdem wir den Weg an einer etwas steileren Klippe entlang gingen und gerade um die Kurve kamen, erhaschten wir zum ersten Mal einen Blick auf den red sand beach. Was soll ich sagen, Freunde der Sonne und des Universums. Dieser Anblick war einfach unglaublich schön. Unten angekommen hüpften wir direkt ins Wasser und genossen es an diesem herrlichen Plätzchen zu sein.
pipiwai trail
Nach einem ausgiebigen Bad und ein bisschen Entspannung am Strand, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Ein letzter Stopp stand heute noch an: der Pipiwai Trail, der mitten durch einen gewaltigen Bambuswald führt. Wir hatten nicht mehr ganz so viel Zeit bevor die Sonne unterging, deshalb war das alles andere als eine entspannte Wanderung. Aber wir wollten unbedingt noch bei Tageslicht den wunderschönen Wasserfall, der am Ende der Wanderung auf uns wartete, bestaunen. Das Beeindruckenste an diesem Trail waren wirklich die meterhohen Bambusstänge die den gesamten Wanderweg zierten. So viel Bambus hatte ich vorher auch noch nie gesehen und war mehr als begeistert von dieser Wanderung. Vor allem als wir endlich das Ziel erreicht hatten. Wir traten aus dem Bambuswald heraus und standen wieder mitten in einem Dschungel aus tropischen Pflanzen und blickten auf den 122 Meter hohen Waimokuwasserfall. Was ein Anblick!
Der Tag neigte sich dem Ende zu, die Sonne ging so langsam unter und als wir wieder am Parkplatz ankamen, war es schon dunkel und der Mond stand hoch am Himmel. Jetzt hieß es noch zwei Stunden zurück ins Hostel fahren. Wir waren alle total fertig, aber auch sehr erfüllt und glücklich über diesen vollen, abenteuerreichen Tag.
Für die Road to Hana solltest du dir wirklich viel Zeit einplanen. Wir hätten noch so viel mehr Dinge gerne gesehen, aber da der Tag leider nur 24 Stunden hat, ging das nicht. Ein Grund nochmal zurückzukommen und vielleicht den black sand beach anzuschauen!
gedanken der letzten Zeit:
Diesen Tag habe ich so sehr genossen. Die Menschen mit denen ich unterwegs war, haben die Road to Hana zu etwas ganz Besonderem gemacht und ich habe mal wieder gemerkt, wie schön es ist Momente gemeinsam zu erleben und sie teilen zu können. Wir haben so viel gemeinsam gelacht, haben uns unseren Ängsten gestellt und aufeinander aufgepasst. All das sind Momente, die ich mir vor meiner Reise gewünscht habe und jetzt darf ich sie tatsächlich leben. Danke Universum!